Teure Kamera.
Teure Blitze.
Eigenes Studio.
All das brauchst du nicht unbedingt.
Warum?
Weil du auch mit günstigem Equipment coole Bilder fotografieren kannst.
Was du dafür brauchst werde ich dir hier zeigen.
Wenn du eine Kamera hast, perfekt.
Ebenso solltest du eine relativ weiße Wand haben.
Das teuerste an der ganzen Geschichte ist das Licht.
Hier hab ich 30€ ausgegeben.
Ich denke, dass kann jeder noch aufwenden.
Doch hier erst einmal das Resultat.
Ich hab lediglich den Ausschnitt verändert.
Und etwas die Farbtemperatur angeglichen.
Equipment
Was hab ich verwendet.
Meine Kamera, klar.
Hier ist es aber egal was für eine Kamera du hast.
Ich hab später auch noch mit einer Canon PowerShot Bilder gemacht und die sahen genauso gut aus.
Für das Licht habe ich bei Conrad einen Pack LED Lichter gekauft für 28,90€ glaub ich.
Es waren aber keine 30€.
Ganz unten werde ich dir diese Lichter verlinken.
Die Eckdaten der Lichter sind.
15W, 750lm, 3000K.
In der Packung sind 4x40cm LED-Leisten.
Um die Lichter in Position zu bekommen, habe ich ein Stativ benutzt mit einer Querstange.
Hier kannst du dir auch selber was basteln.
Zum Beispiel ein paar Holzleisten und diese zu einem Rahmen zusammen schrauben.
Lass deiner Kreativität freien Lauf. ;-)
Das war´s auch schon.
Mehr brauchst du nicht.
Und das ist doch jetzt echt mal eine günstige Lösung und ich finde das Resultat kann sich sehen lassen.
Aufbau
Es ist wirklich einfach, die Beleuchtung zu setzten.
Hier auf dem Bild siehst du wie ich die LED-Leisten montiert habe.
Es war wirklich kein großer Aufbau.
Dazu kam noch einen Stuhl, wo ich dann gesessen bin.
Zwei LED-Leisten hab ich an der vertikalen Stange befestigt und eine an der horizontalen.
Die vierte Leiste hing einfach herunter.
Weil sich kein Model finden lies, hab ich mich einfach selber fotografiert, ich bitte dich mir zu verzeihen. ;-)
Das bedeutet ich habe über einen Kabelauslöser fotografiert und dann immer wieder geschaut.
Wenn es noch nicht passte, hab ich das Licht wieder verändert und wieder ein Bild fotografiert.
Und so weiter.
Bis ich endlich ein paar Bilder hatte die ich dir hier zeige.
Das Tolle an diesem Aufbau ist, du hast ein Hauptlicht, Haarlicht und Streiflicht.
Alles handlich aufgebaut und schnell veränderbar.
Sitzt dein Model etwas vor den Lichtern werden die Gesichtskonturen schön beleuchtet.
Das siehst du in diesem Bild.
Stellst du deine Konstruktion etwas schräg.
Dann bekommt das Model ein Hauptlicht von Vorne und ein Streiflicht von Hinten.
Ebenso werden die Haare sehr schön beleuchtet.
Hier sind deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Du kannst das Streiflicht auch etwas weiter weg positionieren und schauen was dann passiert.
Oder du benutzt größere Lichter und positionierst diese so dass du ein Ganz Körper Portrait machen kannst.
Immer wenn du dein Licht-Studio drehst verändert sich das Licht.
So kannst du ganz leicht ausprobieren wie sich das Licht auswirkt.
Wenn du etwas weiter von deiner Wand weg gehst bekommst du einen dunkleren Hintergrund.
Gehst du näher hin bekommst du einen Helleren.
Bei meinem Aufbau war ich ungefähr 1m von der Wand weg.
So fiel noch etwas Licht auf den Hintergrund, was einen schönen natürlichen Radialverlauf ergeben hat.
Einstellungen
Ich schreib dir meine Einstellungen.
Das aber nur, um dir eine kleine Vorstellung zu geben wie du anfangen kannst.
Es hängt natürlich von deinem Aufbau ab und deiner Raumbeleuchtung, Kamera usw.
Fotografiert habe ich mit 1/40 Verschlusszeit, mit einer Blende von f4 und ISO 200.
Weil ich mich selber fotografiert habe war die Kamera auf einem Stativ.
Wenn du aus der freien Hand fotografierst, solltest du eine schnellere Verschlusszeit verwenden und dafür die Blende oder die ISO verändern.
Oder eben auch ein Stativ, oder eine Ablage benutzen.
Bei der Canon Powershot war es eine Blende von f4.5 und 1/50 Verschlusszeit bei ISO 100.
Probiere einfach etwas, einen groben Richtwert hast du ja jetzt.
Weißabgleich
Wenn du mit LED-Licht arbeitest musst du den Weißabgleich richtig einstellen.
Wie oben schon geschrieben, findet man auf der Verpackung der Lichter eine Farbtemperatur.
In meinem Fall sind es 3000K (Kelvin).
Bedeutet für mich, ich hab meine Kamera auf 3000K sensibilisiert.
So ganz neutral kam es dann aber doch nicht raus.
Es waren eher 2800K.
Da die Bilder noch etwas zu rötlich waren hab ich die Farbtemperatur nachträglich noch angepasst.
Wenn du die Farbtemperatur nicht manuell einstellen kannst, dann wähle den Modus Leuchtstoffröhre.
Oder vielleicht kannst du einen Weißabgleich erstellen mit einem Blatt Papier.
So geht es bei meiner kleinen Kamera.
Dort muss ich ein Blatt Papier fotografieren was als Weiß angesehen werden soll.
Hierfür schaust du am besten in deine Bedienungsanleitung.
Wenn alles irgendwie nicht geht, kannst du auch noch nachträglich die Farbtemperatur anpassen.
Wichtig ist nur das du kein Mischlicht produzierst.
Bedeutet, schalte alle anderen Lichter aus.
Nachteile
Dieser Aufbau hat ein paar Nachteile.
Ganz klar, die Lichter sind nicht extrem stark.
Deswegen bleibt nicht viel Platz für schnelle Verschlusszeiten oder hohe Blenden.
Außer du drehst die ISO weiter nach Oben.
Dann wird aber auch das Bildrauschen sichtbarer.
Aber probiere es gerne aus.
Ich denke mit ISO 800 sollten auch bei Kompaktkameras noch recht gute Ergebnisse raus kommen.
Das Licht hat vermutlich kein durchgehendes Spektrum.
Blitzlichter sollten das volle Lichtspektrum abgeben.
Dadurch bekommt man sehr natürliche Farben im Bild.
Ich hab es jetzt nicht gemessen aber irgendwie kommen mir die Farben etwas komisch vor.
Gerade in der Farbtemperatur Einstellung gab es keine Einstellung die mich so richtig umgehauen hätte.
Sobald ich den Regler nur ein bisschen bewegt habe ist das Bild komplett in eine andere Farbe gesprungen.
Woraus ich schließe, dass diese LED-Lichter nur bestimmte Wellenlängen besitzen.
Fazit
Ich war etwas erstaunt das die Bilder doch recht gut geworden sind.
Ebenso denke ich, dass mit etwas Nachbearbeitung coole Fotos entstehen können.
Am meisten hat mich die Lichtausbeute beeindruckt.
Ich dachte eigentlich, dass ich mit extrem langen Verschlusszeiten arbeiten muss oder die ISO extrem hochdrehen muss.
Aber nein, die Lichter haben schon ordentlich Power.
Bedenke aber das ich die Lichter sehr nah an meinem Gesicht hatte.
Sobald du 20-50cm weiter weg gehst sieht das schon wieder anders aus.
Also ist wieder etwas experimentieren angesagt.
Für alle die auf Augenreflexe extremen Wert legen, hier habt ihr einen länglichen Reflex.
Diesen kannst du in der Nachbearbeitung ändern.
Ich finde es jetzt nicht ganz so schlimm, aber eigentlich steh ich mehr auf runde oder eckige Reflexe.
Aber das ist Geschmackssache.
Jetzt bist du gefragt, probiere es aus und poste die Bilder gerne in Facebook an meine Timeline oder hier unten in den Kommentaren.
Lichter:
Hier der Link zu den Lichtern.
Diese hier haben aber nur 500lm.
Die 750lm Version gibt es dann vielleicht nur in einer Filiale keine Ahnung.
Mit dieser sollte es aber auch gehen.
Müller Licht LED-Lichtleisten
Schöne Grüße
Stefan